Am Mittwoch findet in Griechenland ein weiterer Generalstreik statt.
Es ist inzwischen der 27. Generalstreik, seit das erste Spar- und Konsolidierungsprogramm zwischen Athen und den internationalen Geldgebern vor fast drei Jahren unterzeichnet worden ist.
Für 11.00 Uhr haben die beiden größten Gewerkschaften des Landes, die GSEE (Privatwirtschaft) und die ADEDY (Öffentlicher Dienst) in Athen zu einer zentralen Kundgebung am „Pedion-tou-Areos-Platz" aufgerufen.
Die kommunistische Gewerkschaft PAME protestiert separat ab 10.30 Uhr am Omonia-Platz.
In Thessaloniki wollen sich PAME-Gewerkschafter an der Venizelos-Statue versammeln. Auf dem Forderungskatalog stehen der Abschluss von Rahmentarifverträgen und wirkungsvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die im November des vergangenen Jahres 27 % erreicht hat. Schätzungen zufolge soll bis Ende dieses Jahres nahezu jeder dritte Grieche arbeitslos sein.
Zudem fordern die Gewerkschafter, dass die Regierung auf die Maßnahme der Zwangsrekrutierung verzichtet. Diese war kürzlich gegen Mitarbeiter des Athener Schienennahverkehrs (U-Bahn, Elektrobahn und Straßenbahn) sowie gegen Seeleute eingeleitet worden. Durch die Anwendung dieses Notstandsgesetzes wurden mehrere Tage anhaltende Streiks praktisch beendet.
In den Streik treten auch die Angestellten der staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE und der Athener Vorortbahn Proastiakos, die u. a. auch den internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos" bedient.
Die Busse verkehren am Mittwoch lediglich in der Zeit zwischen 9 Uhr und 21 Uhr. Im Flugverkehr kommt es zu Problemen zwischen 6.00 und 10.00 Uhr sowie zwischen 17.00 und 21.00 Uhr, weil sich die Lotsen dem Streik anschließen. In den Krankenhäusern wird lediglich Notfallpersonal zur Verfügung stehen.
Auch Lehrer und Angestellte in der Kommunalverwaltung sowie Verkäufer auf Wochenmärkten werden sich am Ausstand beteiligen. Zu Protesten haben auch der Athener Rechtsanwaltsverein und die Gewerkschaft des staatlichen Elektroenergieerzeugers DEI aufgerufen.
Die Seemänner beteiligen sich am 24-stündigen Streik trotz der noch immer für sie geltenden Zwangsrekrutierung. Um über den Generalstreik berichten zu können, streiketn die Journalisten bereits am Dienstag.
Albatrus wehwald
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